Howard 5. Tag bei uns

Howard nach dem füttern
Howard nach dem füttern

Howard wirkt heute sehr sehr müde und schlapp. Glücklicherweise ist das Lactogel da und ich kann ihm dies nach Feierabend verabreichen.

Gut schmecken scheint es nicht gerade, aber er muss etwas davon zu sich nehmen.

Nach einer Stunde füttere ich ihm seinen anderen brei, den er auch gern nimmt. Anschliessend liegt er total erledigt auf seinem kleinen Sofa auf meinem Sofa. Die Atmung ist sehr sehr flach was mich beunruhigt. Gegen 22 Uhr begann er nach Luft zu schnappen wie ein Karpfen und ich brach in mehr oder weniger große Panik aus. Ich versuchte ihn zu beruhigen und schleppte ihn umher. Ich konnte ihn kaum halten, so zuckte er umher. Mein Gedanke: oh Gott er erstickt und quält sich so. Ich rief meine Tierärztin an. Leider- oder vielleicht auch zum glück- war sie nicht zuhause. Vielleicht hätten wir uns für die Euthanasie entschieden...ich weiss es nicht.

Dann nahm ich Kontakt zu Ute auf...ich beschrieb ihr völlig aufgelöst sein Verhalten. Mittlerweile hörte Howard auf mit dieser Schnappatmung, sondern atmete nur sehr schnell und flach.

Ute sagte, dass ich im Grunde genommen nichts tun kann ausser für ihn da zu sein. Es muss nicht das Ende sein, er kann auch einfach nur einen schlechten Tag heute haben. Sie riet mir, ihm noch etwas Lactogel mit Karottenbrei zu geben, damit sein Stoffwechsel nicht zusammenbricht- aber nur sofern er es annimmt. Ute fragte mich auch: "ist noch Leben in ihm?" Ja, mein Eindruck war schon, dass noch Leben in ihm ist- seine Augen glänzen und ich spürte auch Wiederstand wenn ich ihn anhob.

Wie empfohlen fütterte ich ihn dann mit besagtem Brei. bereitwillig nahm er auch knapp 12 ml auf. Nachdem ich dann sein Mäulchen abgeputzt hatte, sh er mich an und gluckste. Ich wickelte ihn in seine Decke und legte ihn in den Wäschekorb.

 

Dort liegt er jetzt und schläft. Was morgen früh ist, das weiss ich nicht. Natürlich hoffe ich sehr, dass es ihm besser geht.

 

Immer wenn ich diesen kleinen Wurm auf dem Arm habe muss ich darüber nachdenken, was ihm wohl wiederfahren ist. Gab es da wirklich so grobe Fütterungsfehler? ich kann es kaum glauben. Die Tatsache dass bis heute nicht ein Köttelchen aus ihm kam, lässt vermuten, dass er das zuletzt am 31.10.09 etwas gefressen hat. Futter benötigt ca. 5 Tage um den kompletten Darm zu durchlaufen. Gestern Abend war das erste winzige Köttelchen zu sehen- steinhart und sehr verformt. Hätte Howard an den Tagen vor dem 31.10.09 gefressen, wäre dies mittlerweile längst "rausgekommen". Ich weiss nicht, ob niemandem aufgefallen ist, dass er schon länger nichts gefressen hat, oder ob er länger nichts zu fressen bekommen hat.

 

Der Gedanke, dass er begonnen hat Holz zu fressen vor Hunger bricht mir das Herz. Das Stück Muschelschale lässt darauf schließen, dass er möglichweise Hühnerfutter bekommen hat- ich weiss es nicht und es macht mich sehr wütend.

 

Von seiner Besitzerin habe ich seit Montag noch nichts wieder gehört oder gelesen.

 

Wenn Howard Lebenswillen und die Kraft hat, dann wird er es schaffen und ich werde ihm dabei helfen. Schafft er es nicht, so schläft er wenigstens warm eingepackt neben der Heizung ein, umgeben von Menschen und Tieren, die ihn schon sehr ins Herz geschlossen haben- und nicht in einer Holzkiste in der Kälte. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass er es schafft. Ich weiss, ich kann nicht alle Tiere retten, aber dieses kleine Männlein hat es verdient noch ein paar schöne Jahre vor sich zu haben.

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